Römische Bauten: eine spannende Zeitreise

Gladiatoren, Kunst, Architektur – die alten Römer faszinieren uns heute noch. Das liegt auch daran, dass viele gut 2000 Jahre alte Gebäude und Alltagsgegenstände erhalten geblieben sind. Eine ausgegrabene Siedlung, Münzen, mit denen die Menschen früher bezahlten, oder Götterfiguren, die einst in Tempeln standen, holen das Römische Reich aus dem Geschichtsbuch in die Gegenwart. Rund um die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland gibt es viele Städte, die auf römische Gründungen zurückgehen und zu einer Spurensuche einladen. Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag einige römische Bauten vor, die Sie in den Alltag der Römer zurückversetzen.

Als Trier, Mainz und Co. römisch waren

Vor allem an den Ufern des Rheins, aber auch entlang weiterer Flüsse im heutigen Rheinland-Pfalz und Saarland ließen sich schon sehr früh Menschen nieder. Funde belegen eine kontinuierliche Siedlungsgeschichte seit der Steinzeit. Später fühlten sich auch keltische Stämme hier heimisch. 55 v. Chr. schlug dann die Stunde der Römer: Während des Gallischen Krieges eroberten sie unter Julius Caesar linksrheinische Gebiete und kurz darauf stand auch das rechte Rheinufer unter römischer Herrschaft.

 

Die sicheren Grenzen führten dazu, dass auf dem Gebiet der heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland zahlreiche Lager und Siedlungen gegründet wurden. Aus ihnen entwickelten sich später Städte, die heute zu den ältesten in Deutschland gehören, zum Beispiel:

 

  • Antunnacum: Andernach
  • Bingium: Bingen
  • Confluentes: Koblenz
  • Mogontiacum: Mainz
  • Vicus Saravus: Saarbrücken
  • Noviomagus Nemetum: Speyer
  • Augusta Treverorum: Trier

Römische Bauten in Rheinland-Pfalz und im Saarland

Wo die Römer siedelten, errichteten sie neben Wohnhäusern, Lagern und Verwaltungsgebäuden auch Brücken, Tempel, Amphitheater und vieles mehr. Einige dieser rund 2000 Jahre alten Bauten sind bis heute erhalten und laden zu einer spannenden Zeitreise in den Alltag der römischen Bevölkerung ein. In den Jugendherbergen gibt es passend dazu thematische Erlebnisprogramme.

Die Porta Nigra in Trier bei Nacht. © Stockwerk-Fotodesign
Die Porta Nigra in Trier bei Nacht. © Stockwerk-Fotodesign

Trier: überall Spuren des Römischen Reiches

Augusta Treverorum wurde 16 v. Chr. gegründet und hatte über Jahrhunderte eine große Bedeutung für das gesamte Römische Reich. Um das Jahr 400 war die Stadt mit rund 100 000 Einwohnern die größte nördlich der Alpen. Vom einstigen Reichtum und der Wichtigkeit zeugen einige Bauwerke noch heute. Zu den deutschlandweit und international bekanntesten zählt auf jeden Fall die Porta Nigra. Sie ist das besterhaltene römische Stadttor diesseits der Alpen und wurde 170 n. Chr. errichtet. Sie können das „Schwarze Tor“ nicht nur von außen bestaunen, sondern auch durch alle drei Stockwerke wandeln und dabei die Aussicht auf die Altstadt genießen.

 

Als nächstes kann Sie Ihr Weg dann zum Amphitheater von Trier führen. Es ist das einzige Amphitheater der römischen Welt, das auf einer künstlichen Erdanschüttung beruht und in eine Stadtmauer eingebunden ist. Die Römer besuchten hier vor 1700 Jahren blutige Kämpfe genauso wie amüsante Theatervorführungen. Heute ist der Ort ruhig und von grünen Hängen umgeben. Spannen Sie hier aus, bevor Sie sich die Römerbrücke ansehen. Sie ist der älteste erhaltene römische Brückenbau nördlich der Alpen. Ihre Basaltpfeiler stehen seit 144 n. Chr. im Rhein und trotzen der Zeit. Eine beeindruckende Konstruktion!

 

Der beste Ausgangspunkt für Ihren Streifzug durch Augusta Treverorum mit all den römischen Bauten ist die Römerstadt-Jugendherberge Trier!

Boppard – wo die Römer die Grenze sicherten

In Boppard am Rhein findet sich das besterhaltene spätrömische Kastell auf dem Festland nördlich der Alpen. Das einstige Militärlager wurde im 4. Jahrhundert errichtet und hatte den Zweck, die „nasse“ Grenze am Fluss zu sichern und zu überwachen. Weil das Kastell bis heute in so gutem Zustand ist, lockt es nicht nur viele Touristen an, sondern ist auch für die wissenschaftliche Forschung von großer Bedeutung. Die Anlage ist rechteckig, 308 mal 154 Meter groß, und besitzt bis zu 9 Meter hohe Türme.

 

Um Boppard zu besuchen, empfiehlt sich die Übernachtung in der Loreley-Jugendherberge St. Goar oder in der Jugendherberge Festung Ehrenbreitstein Koblenz.

Mainz: römische Denkmäler für die Ewigkeit

Ein Mainzer Denkmal, das aus römischer Zeit stammt, sieht auf den ersten Blick unspektakulär aus. Doch der 20 Meter hohe Drususstein hat es in sich. Dabei handelt es sich um das Kenotaph des Drusus, der hier ein Legionslager erbaut hatte. Das Scheingrab wurde zu Ehren des römischen Feldherrn errichtet, der in Germanien ums Leben gekommen war. Es ist das älteste Bauwerk in ganz Mainz und für die Ewigkeit gemacht. Darüber hinaus gibt es in der Stadt weitere Überreste von Mogontiacum, zum Beispiel Teile der Stadtmauer und Stadttore oder das erst 1999 ausgegrabene Heiligtum der Isis und Mater Magna.

 

Von der zentral gelegenen Rhein-Mainz-Jugendherberge Mainz erreichen Sie bequem alle römischen Stätten von Mogontiacum.

Tholey – bei Ausgrabungen einer römischen Siedlung dabei sein

Vicus Wareswald ist ein römischer Siedlungsrest bei Tholey, an und um den seit 2001 Ausgrabungen stattfinden. Als sich an diesem Ort in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts Menschen niederließen, befand sich hier eine Kreuzung von zwei wichtigen Straßen. Deshalb ist davon auszugehen, dass in der Siedlung viele Händler und Handwerker lebten und arbeiteten, die die Reisenden mit ihren Waren und Dienstleistungen versorgten. Rund 2500 Quadratmeter wurden bereits ausgegraben. Dabei gab es zahlreiche interessante Funde, wie zwei Figuren aus dem Marstempel, und es ist nachgewiesen, dass die Häuser über Fußbodenheizung und Badewannen verfügten.

 

Im Vicus Wareswald gibt es Erlebnisführungen und Angebote für Schulklassen. Die Schaumberg-Jugendherberge Tholey liegt nur 25 Gehminuten entfernt.

Das Römermuseum Schwarzenacker bei Homburg. © Peer Marlow / Shutterstock.com
Das Römermuseum Schwarzenacker bei Homburg. © Peer Marlow / Shutterstock.com

Homburg: wo römischer Alltag lebendig wird

In Homburg befindet sich das überregional bekannte Römermuseum Schwarzenacker mit ausgegrabenen Gebäuden, Außenanlagen, Straßen und Kanälen. Auf den Resten und Grundrissen der römischen Siedlung, die Ende des 3. Jahrhunderts rund 2000 Menschen beherbergte, wurden Teile als Freilichtmuseum wieder aufgebaut. Zahlreiche Fundstücke aus den Werkstätten von Handwerkern und Künstlern, die rekonstruierte Bäckerei oder der Tempel für den Gott Merkur lassen den Alltag der Menschen vor 1700 Jahren lebendig werden.

 

Im Römermuseum, das Sie von der Hohenburg-Jugendherberge Homburg mit dem Auto in 10 Minuten erreichen, werden auch viele Erlebnisse für Kinder und Erwachsene angeboten.

Nennig – ein Kunstwerk zum Staunen

Eine Römische Villa mit dem größten aus römischer Zeit erhaltenen Mosaik nördlich der Alpen – diesen Superlativ kann Nennig im Saarland für sich beanspruchen. Der Mosaikboden in der Eingangshalle des luxuriösen Gutshofs ist 160 Quadratmeter groß und besteht aus über 3 Millionen Steinchen. Zu sehen sind hier Szenen aus einem Amphitheater: Gladiatorenkämpfe, Tiere und Musikanten. Das Mosaik stammt aus dem 3. Jahrhundert, wurde bei Feldarbeiten 1852 wiederentdeckt, anschließend ausgegraben und restauriert.

 

Am besten reisen Sie von der Jugendherberge an der Saarschleife Dreisbach-Mettlach nach Nennig an der Grenze zu Frankreich.

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