Zollburg Pfalzgrafenstein im Rhein bei Kaub

Ritter, Teufel & Co – eine spannende Reise zu alten Ruinen und Burgen

Ruinen und Burgen wohnt ein ganz besonderer Zauber inne. Viele Sagen und Mythen ranken sich um die Gemäuer – eben, weil sie nur zum Teil erhalten sind. In Rheinland-Pfalz und im Saarland gibt es viele Ruinen und Burgen, die keineswegs langweilig sind, sondern für die ganze Familie lohnenswerte Ausflugsziele darstellen. Wir haben einige in der Nähe unserer Jugendherbergen für Sie besucht.

UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal – Inbegriff der Burgenromantik

Das 67 Kilometer lange obere Mittelrheintal zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz gehört seit 2002 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Kulturlandschaft besticht durch Weinreben an den steilen Hängen, reizende Orte am schmalen Ufer des Rheins und zahlreiche stattliche Höhenburgen. Das Gebiet ist einfach der Inbegriff der Burgenromantik in Deutschland. In der kleinen Stadt Bacharach befindet sich die Burg Stahleck mit ihrem seltenen wassergefüllten Halsgraben. Sie wurde im ausgehenden 11. Jahrhundert errichtet und erlebte im späten Mittelalter ihre Blütezeit. 1689 beschädigten Sprengungen die Burg Stahleck stark – was sie bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zur Ruine verkommen ließ. Erst 1925 begann der Wiederaufbau mit dem Ziel, den alten Mauern durch eine Jugendherberge neues Leben einzuhauchen. Als Gast der heutigen Jugendherberge Burg Stahleck in Bacharach genießen Sie exklusiv den atemberaubenden Blick in das Rheintal und übernachten in einem weltberühmten Gebäude.

Jugendherberge Burg Stahleck in Bacharach © mojolo - Fotolia
Jugendherberge Burg Stahleck in Bacharach © mojolo – Fotolia

Nicht einmal drei Kilometer Luftlinie trennen die Zollburg Pfalzgrafenstein von Bacharach. Die Burg steht mitten im Rhein auf einer Felsinsel bei Kaub, 110 Meter vom rechten und 160 Meter vom linken Rheinufer entfernt. Die Inselburg diente niemals Wohnzwecken; hier verrichteten jahrhundertelang Zollbeamte ihren Dienst und kassierten die Schiffszölle. Seit der letzten Restaurierung im Jahr 2007 strahlt Pfalzgrafenstein wieder in den historisch belegten Farben. Sie können die Zollburg von März bis Oktober täglich außer montags sowie im Januar, Februar und November an den Wochenenden besuchen. Im Dezember ist nicht geöffnet. Von der Rheinsteig-Jugendherberge in Kaub sind es nur 250 Meter bis zum Anleger der Personenfähre, die Sie alle 30 Minuten oder öfter auf die Inselburg bringt. Ein günstiges Kombiticket enthält bereits die Eintrittspreise für den Besuch der Burg und des Blüchermuseums in Kaub sowie die Überfahrt mit der Fähre.

Zollburg Pfalzgrafenstein im Rhein bei Kaub
Zollburg Pfalzgrafenstein im Rhein bei Kaub

Hinauf zur höchsten Burgruine in Rheinland-Pfalz!

Der kleine Ort Nürburg ist auf der ganzen Welt durch den Nürburgring bekannt. Die Ruine Nürburg hoch über der Nordschleife der 1927 eingeweihten Rennstrecke liegt auf 678 Metern und ist damit die höchstgelegene Burgruine in Rheinland-Pfalz. Bereits die Römer nutzten den Basaltkegel für eine Signalstation zur Absicherung ihrer Straße, die durch die Eifel führte. Vom Parkplatz am Fuße des Burgbergs gelangen Sie in 10 Minuten hinauf zur Ruine. Von der Plattform auf dem Bergfried können Sie den Blick über die Eifel schweifen lassen. Ihre Kinder fühlen sich in der großzügigen Anlage sicher schnell wie echte Ritter und Burgfräulein. Außer dienstags ist täglich von 10 bis 18 Uhr zu familienfreundlichen Eintrittspreisen geöffnet. Starten Sie Ihr Burgabenteuer am besten in der 30 Autominuten entfernten Eifelmaar-Jugendherberge in Daun.

Burg-Jugendherberge Altleiningen mit Schwimmbad im Burggraben
Burg-Jugendherberge Altleiningen mit Schwimmbad im Burggraben

Niedliche Ruinenbewohner: Fledermäuse in der Pfalz

Von der höchstgelegenen Ruine in Rheinland-Pfalz geht es weiter zu einer der mächtigsten. Obwohl von der Hardenburg bei Bad Dürkheim nur noch teilsanierte Reste vorhanden sind, lassen die Mauern erahnen, wie majestätisch diese Burg am Rand des Pfälzerwaldes einmal war. Heute können die kleinen und großen Besucher die Burganlage mit einem modernen Multimediaguide erkunden. Das Informationszentrum zeigt in einer Dauerausstellung viele interessante archäologische Funde; darunter befindet sich neben feinem Tafelgeschirr auch Kinderspielzeug. Im riesigen Keller mit Rippengewölben aus dem frühen 16. Jahrhundert wohnen mehrere Fledermausarten – für ihren Schutz hat die Ruine heute eine herausragende Bedeutung. Die Schloss- und Festungsruine Hardenburg hat vom 1. Februar bis 30. November für Besucher geöffnet. Es gibt günstige Tickets für Schülergruppen und Familienkarten. Sie benötigen 30 Minuten mit dem Auto von der Burg-Jugendherberge in Altleiningen – übrigens selbst im historischen Burgambiente mit Schwimmbad im Burggraben – zum gut ausgeschilderten Parkplatz in Hardenburg. Von dort sind es weitere 10 Minuten zu Fuß zur Ruine. Wer sich sportlich betätigen will, steigt an der Jugendherberge aufs Fahrrad und ist in einer Stunde auf der Hardenburg.

Hardenburg bei Bad Dürkheim
Hardenburg bei Bad Dürkheim

Die Ruinen im Saarland und der Pakt mit dem Teufel

Im kleinen Saarland gibt es eine Vielzahl wunderschön gelegener Ruinen. Eine von Ihnen ist die Teufelsburg. Sie befindet sich in Felsberg im Landkreis Saarlouis und wurde 1370 erstmals erwähnt. Ihr historisch korrekter Name lautet Neu-Felsberg. Doch als Teufelsburg ist die ehemalige Burg und heutige Ruine im Volksmund bekannt. Einer Sage nach sollen sich zwei Ritter in dieselbe Frau verliebt haben. Einer von ihnen war der Herr von Felsberg, der andere sein Bruder, der auf der Siersburg weilte. Der Felsberger Ritter schloss einen Pakt mit dem Teufel, um in einem Zweikampf zu gewinnen. Er schlug seinen Bruder tot, um die Frau heiraten zu können – bezahlte dafür jedoch mit seiner Seele. Wer die Sage kennt, kann bei Sturm hören, wie der Felsberger Ritter in die Hölle fährt. Heute bietet die Ruine bei freiem Eintritt eine tolle Sicht über das mittlere Saartal. Von Oberfelsberg aus führt ein leichter Fußweg durch den Akazienwald in 15 Minuten hinauf. Wer mag, kann auf dem Premium-Rundwanderweg Vauban-Steig unmittelbar an der Teufelsburg entlangwandern. Die Europa-Jugendherberge in Saarbrücken und die Jugendherberge an der Saarschleife in Dreisbach-Mettlach liegen jeweils 30 Autominuten von Felsberg entfernt.

Teufelsburg bei Felsberg © I.G. Gemeinde Felsberg - A. Schmitt
Teufelsburg bei Felsberg © I.G. Gemeinde Felsberg – A. Schmitt

Die bereits genannte Siersburg in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg stellt ein weiteres Highlight im Burgenland Saarland dar. Sie und die Teufelsburg trennen nur 7,5 Kilometer Luftlinie. Hier, hoch über dem Tal der Nied, steht noch heute der 16,3 Meter hohe Burgturm. Dank aufwändiger Sanierungsmaßnahmen können Besucher die 83 Stufen bis hinauf zur Aussichtsplattform in Angriff nehmen – es lohnt sich! Von oben bietet sich ein großartiges Panorama ins Saartal nach Dillingen und Rehlingen. Die Siersburg liegt direkt an den überregionalen Wanderwegen Saarland-Rundwanderweg, Jugendherbergsweg und Saargau-Wanderweg, ist aber ebenso vom Zentrum von Siersburg aus in 10 Minuten erreichbar und ganzjährig frei zugänglich. Die Jugendherberge an der Saarschleife in Dreisbach-Mettlach ist der perfekte Ausgangspunkt für den Familienausflug auf die Siersburg: Nach 20 Minuten Fahrtzeit sind Sie da!

Siersburg in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg © A. Schmitt, Felsberg
Siersburg in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg © A. Schmitt, Felsberg
Jugendherberge an der Saarschleife in Dreisbach
Jugendherberge an der Saarschleife in Dreisbach

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ihr Kommentar wird von uns geprüft und erscheint erst nach unserer Freigabe.

*